Tourdiary

TOURAUFTAKT IN MüNCHEN

Ja is denn heut scho Weihnachten?

Früh treffen wir uns um ins 59:1 nach München zu fahren, unser 1. Tag als Support auf der Mustasch tour. Marco und Andi sind schon früher da und scheinbar Hummeln im A…Deshalb wird mal eben alles alleine eingeladen. Was bei gefühlten 8,7 Tonnen einfach Wahnsinn ist. Als 6. Mann haben wir Dominik aka „Killerdom“ aka „the biest“ dabei. Jens wird abgeholt und ist erkältet! Wir kommen gut durch, werden nicht von der bayrischen Polizei angehalten und treffen Mustasch beim Soundcheck. Dieses Mal stehen zwei fette Mesa Boogie Gitarrentürme auf der Bühne, im Gegensatz zu unserem ersten Supportgig 2004 spielen Mustasch dieses Mal also nicht komplett über Pods, nur der Bass. Nach dem Soundcheck wird auch klar, es wird keinen größeren Umbau geben, d.h. wir bauen uns neben dem Equipment von Mustasch auf. Stephans Drums stehen heute also links neben dem Mustasch Schlagzeug. Wir werden wenig Platz haben, das positive daran, während der ganzen Tour werden wir sehr oft unsere übliche Konzertaufstellung ändern müssen, das ist ungewohnt, hat aber durchaus etwas Positives: es bringt frischen Wind und eine andere Aufmerksamkeit. Ist ja immer so, verlässt du die bekannten Straßen, erblickst du Neues…
Wir liegen super in der Zeit und Mustasch brauchen noch. Nach einem kurzen Plausch mit der Mustasch Crew wo was hinmuss entscheiden wir uns essen zu gehen. Vom örtlichen Veranstalter wird uns ein Vietnamese empfohlen, den wir auch zwecks Nahrungsaufnahme besuchen gehen und ja, es schmeckt gut, richtig richtig scharf ist es. Jens hat derweil im Club weiterverkabelt und bekommt sein Essen von uns mitgeliefert. Das ganze ging flott. Eine halbe Stunde später sind wir da. Wir bauen auf und spielen etwas. Als wir unsere Tourausweise bekommen wird klar: Dominik = Conrad = Dominik.

Nach unserem Soundcheck kommt Ralf von Mustasch an und lobt unseren neuen Song “Over & Out” “Is that a radio hit in Germany? Should be!” sagt er. Danke man! Gleich am Anfang n Kompliment, auch will er mit Behrang später engeren Kontakt, dass erfährt aber nur Marco. Wir lassen die beiden sich also in Ruhe kennen lernen. Nach dem Soundcheck wir der Merch aufgebaut und dann ist auch schon fast Einlass. Bei Support Shows ist das Warten wirklich sehr viel kürzer. Irgendwie angenehm.

Das 59:1 ist schnell voll mit Menschen und so spielen wir vor vollem Haus, 35min, knackiges Rockset, es kommt gut an und das merken wir auch am Merch-Stand. Wir freuen uns über viel positives Feedback und hören uns die Mustasch Show an. Geile Show, fetter Sound. Schon hier entscheiden wir uns dafür den Merch bis zum Ende zu betreuen und das zahlt sich aus. Kurz vor der Show geht eine kleine Vorhut zum Hostel um die Reservierung zu wahren! Stephan und Behrang laufen nach dem Curfew gegen 1:30 Uhr hin. Easy.

Unser Hostel befindet sich in der Nähe vom Münchner Hauptbahnhof, nett und saubr. Dennoch hat man an der Rezeptionen jemanden der kein Deutsch spricht. Schwer zu Kommunizieren. Mitten in der Nacht, aber kurz vor dem Schlafengehen, ist plötzlich der Strom weg. Dominik ist kurz vor dem austicken und zerlegt das halbe Zimmer wegen dieses miesen Services „Sorry I can not machen something until morgen froooh!“. Super. Dann hilft‘s auch nichts mehr. Am nächsten Tag wird die inzwischen Deutsch sprechende Rezeption angesprochen und der fehlenden Strom in Bares verwandelt. Danach wird erst mal schön gefrühstückt und dann geht’s nach Nürnberg.


FRICTION FESTIVAL

Ein neues Fest in Berlin

Berlin, die Wolken sind wellenförmig aneinandergereiht und wir werden ein Konzert im Berliner Astra im Rahmen des Friction Festivals spielen. Heimspiel sagt man dazu unter Anbetracht, dass wir die einzige Berliner Band zu sein scheinen die heute gelistet ist. Auswärtsspiel dann eher doch, denn das Publikum wird uns nicht kennen und ist wie so oft in unserem Heimatbezirk vorherrschend aus dem benachbarten Ausland. Wer sich das Line Up des Friction Festivals anschaut, sieht hier Bands und Interpreten wie Entombed, Bohren und der Club of Gore, The Ocean, Efterklang oder Olafur Arnalds etc … wir sind hier von sehr exklusivem Underground umrahmt. Highlight beim Aufbau: Nils Frahm. Ein Mann, ein Klavier, dazwischen ganz viel Athmosphäre und Stimmung. Das war grandios und einfach schön.

Es ist unsere Premiere im Club Astra. Dazu noch auf der großen Bühne. Die ist ziemlich schick, der Sound geil. Schade nur das das Festival-Konzept dann doch nicht aufging: Der benachbarte Cassiopeia-Club sollte die kleine Club-Bühne beherbergen, welche dann auf Grund der Absage fürs Cassiopeia im Foyer des Astra-Kulturhauses stehen sollte, was zur Folge hatte das wir während unserer zugesicherten 35 Minuten(!) Umbau- und Soundcheckzeit für unser halbstündiges(!) Set nur in den letzten 5 Minuten vor dem Gig die Möglichkeit bekamen einen schnellen Linecheck zu absolvieren. Schuld daran hatte das Formelwesen. Es war dann doch sehr dynamisch. Mit Verlaub: Es war leise!!!

Hektisch übern Ecktisch, oder so ähnlich war das dann auf der Bühne. Alles ging schnell vorbei – trotzdem überzogen. Dear Stagemanager: We´re sorry for that!!! Nach dem dritten Song stürzte das Digitale Mischpult ab – danach war an technisch/tonalen Support nicht mehr zu denken. Schön das wir den Unfall dann nicht unmittelbar mitbekommen haben, zu groß die Schmach und Schande ohnehin – wir mögen es ja schließlich analog…

Vor der Bühne dann ganz vorne ein versprengter Haufen, dahinter die Parade der Ölgötzen. Es war noch früh am Abend (17Uhr), die Tagestickets nicht gerade billig, das Line-Up aussergewöhnlich und wir dann anscheinend der missmutig geduldete Pop-Rock-Act.

Danke an Robin Staps und seine Crew für die Einladung auf dieses wundervolle Festival.


RHYTHM AGAINST RACISM FESTIVAL

Kein Sex mit Nazis!

Super Wetter. Sonne scheint. Potsdam? is do glei umme Ecke, wie der Berliner zu sagen pflegt, und trotzdem, es ist ja Freitag und Berufsverkehr, ab Eins macht jeder seins, und das hatten wir nicht bedacht und so brauchten wir mal geschlagene 2,5h, um nach Potsdam zu kommen. Stau wohin man schaut. In Berlin, auf dem Weg, in Potsdam…. Vor Ort wartet man bereits auf uns, wir sind als Erste mit Soundcheck dran, weil wir als letztes spielen. Das macht man so.

Der Luisenplatz, im Herzen von Potsdams Altstadt, schön gelegen, umrundet von 3-stöckigen Häusern, das ergibt eine sehr schöne Akustik, Stadionakustik.  Auch spielen wir neben dem Brandenburger Tor (dem Potsdamer wohlgemerkt).  Der Schieflage im Soundchecktiming bewusst haben wir richtig Gas gegeben und in 0,nix aufgebaut. Dennoch Zeitverzug, aber alles im Rahmen, da die anderen Bands auch etwas später da waren.

Nach dem Soundcheck hatten wir bis zum Auftritt grob 5 Stunden Zeit. Elvis und Behrang sind erst mal zum Bahnhof und spontan ins Kino. Kampf der Titanen, naja kann man. Muss man aber nicht. Aber ein schöner Spaziergang von Luisenplatz zum Bahnhof und wieder zurück.

Andere schlenderten durch die Altstadt, aßen Eis, tranken Bier, andere lümmelten im Bus rum, philosophierten über das heutige Punk-Sein und dem neuen Hang zur Mode, aber war Punk nicht von Anfang an ein Marketingtrick, um Klamotten zu verkaufen?

Später ziehen wir uns Hasenscheiße rein. Letztes Jahr hatten wir das Vergnügen mit ihnen in Caputh zu spielen. Intern hatten wir die Befürchtung, dass wir es als Folge-Act sehr schwer haben würden, weil die Jungs doch sehr Party-lastig sind.

Unsere Sorgen waren aber unbegründet weil  das Konzert super war:  großartige Stimmung.  Das Publikum hat ordentlich gemosht, mitgesungen, Stagediving, alles dabei, super!! Im Dunkel der Nacht hat Conny super Licht gezaubert und Jens super Sound! Es wurde Zugabe verlangt, haben wir gerne gegeben. Potsdam wir sind im September wieder da! 03.09. Waschhaus.

Danach gab es Gespräche mit Fans und Freunden und dann Abbauen und nach Hause.

Grüße gehn raus an:
Elvis (thx for schlepping and taking care of us),
Conny (Thx for invitation and light)
Finja  Pörl- Elvis – Wiesecke (du stehst mit deinen Eltern für  September auf der Gästeliste)

Samavayo live

PREMIERE IN STUTTGART

Spiegel wohin man sieht…

Stuttgart ist ja nicht ganz so um die Ecke, also müssen wir in Bielefeld früh los, machen wir auch. Auf der Playlist gibt es dieses Mal die neue Burn Pilot CD, auch Kasabian und Motorpsycho zu hören, u.a.

Heute haben wirs auch mit Spiegeln… Auf der Autobahn rast uns ein Transporter den linken Seitenspiegel fast ab… Wir haben Glück, hätte auch böse enden können! Dank an unsere Schutzengel…! Dann fährt ein riesen UPS Truck vollkommen sinnlos dem Spinter vor uns den Spiegel ab! Wir können glücklicherweise ausweichen und weiterfahren. Der Verkehr ist doch zeitweise zäh!

Stuttgart besticht erstmal durch Sonnenschein, das ist schonmal die halbe Miete. Im sehr zentralen 1210 angekommen, wird klar, noch ein RocknRoll-Gig, Jens hat 8 Kanäle zur Verfügung, wobei nur 6 funktionieren, Bass wird also wieder nicht abgenommen und Stimmen gibts nur 3 dieses Mal. Macht aber so unbedingt nichts, wir spielen das 1. Mal in Stuttgart, da muss man erstmal auf Alles gefasst sein. Wir feiern mit Scheinfrei unserer Supportband, der Laden ist noch ziemlich leer und so werden die Anwesenden gezwungen sich auf der Bühne mit Namen vorzustellen. Das sind zunächst Penelope und Flo! Ein Spaß! Die Jungs machen eine großartige Entertainment Show und am Ende wird noch die Rockkeule ausgepackt um den Übergang “sanft” zu gestalten! Wir feiern sie ab!

Auch wir machen das Beste draus, zumal inzwischen mehr Leute da sind und immerhin von den 3 Dutzend Leuten sind 3/4 Frauen. Anschließend gibt es Dosenmucke und der Dj will unsere CD, geben wir ihm natürlich. Danach werden wir bei Marek aus Schwedt einquartiert, Selber Mucker in einem Electroprojekt, Geile Musik! Wir hören sie und er und sein Musik-Mitstreiter gehen voll ab…Die Wohnzimmerdecke ist mit den Titelblättern vom Spiegel beklebt…der rote Faden des Tages…Nebenan ist gleich eine riesen Polizeiquartier. Wir fühlen uns einigermaßen sicher, auch beobachtet, macht nix, wir feiern trotzdem noch bisschen. Bei einem .. klar .. Heineken.

Am nächsten morgen gibt es ein “fantastisches” (vgl. Conny 2010) Frühstück von Mark “The Lieberberg”. Glücklich und entspannt fahren wir nach Berlin. Auf dem Weg gibt es die eine oder andere Pause und gegen 20 Uhr sind alle dann heme (Vgl. Jens 2009).


BI- BI- BIELEFELD

Da hab ich mir ein Bier bestellt

Nach dem gediegenen aber verpeilten Frühstück in HH und mit Karma to Burn im Player gehts nach Bielefeld, sind ja nur paar Autostunden entfernt. In Bielefeld angekommen haben wir 2 Stunden Zeit, bevor der Club aufmacht, wir verbringen unsere Zeit also mit Essen, Kaffe trinken und letztendlich stranden wir im örtlichen Mediamarkt, wo wir unsere neue Platte suchen und auch finden, hach ja schönes Gefühl, Jens kauft ne Portishead, Andreasn ‘ne Kasabian CD, ja Leute kauft Tonträger…

Das Movie macht auf und schnell wird klar, das wird auch ein Rock n Roll Gig, erstens weil Jens quasi das Movie von technischer Seite quasi nochmal komplett alleine! verkabeln darf, wir müssen uns anhören, warum der Soundcheck so lange dauert, die Stimmung verfinstert sich zunehmend, warum müssen wir in so einem Laden spielen?

Zumal schnell klar wird, der Eintrittspreis ist massiv überteuert und der Deal wurde geändert, alles organisatorische Sachen die einem im Vorfeld die Stimmung vermiesen können, zunehmend geraten wir an den Clubbetreiber und müssen uns arg zusammen reißen um nicht Björn anzurufen, wir brauchen unseren Security-Man…

Das tolle beim Movie ist, dass die Live-Bands so früh spielen sollen, dass die Leute, die dann zum Tanzen kommen, nicht von der Live-Musik genervt werden. Geiles Konzept!

Burn Pilot kommen, unsere Supportband und auch Herbergsversorger heute, nette Menschen und verdammt jung die Bande, legen mit psychedelic-punk-stoner-trance Mucke schön vor, dann wir, ziehen durch und feiern im kleinen Kreise. Nach dem Konzert quatschen wir noch mit unserem Homies vor Ort, gruß an die 2 Michis den anderen coolen typen, wir sehen uns wieder, auf jeden Fall nicht im Movie!

Aber wie wir jetzt wissen soll es ja bessere Clubs in Bielefeld geben.
Burn Pilot nehmen uns mit zu sich nach Hause und hier quatschen wir noch bis lang in die Nacht, auch gibts veganen White Russian und super Musik @  Vinyl. Wir schmieden Pläne für Burn Pilots Zukunft, sie sind einfach so verdammt jung und gute Musiker. Danke für die Rundumversorgung!


ZUHAUSE IN HAMBURG

Mitten inna Stadt

Hamburg, mittlerweile auch eine Stadt mit vielen Homies, nicht nur zugezogene Berliner, sondern auch Wahlheimat unseres Verlages, hier werden wir also auf nette Leute treffen. Hamburg ist ja quasi ‘nen Katzensprung entfernt und somit vertreiben wir uns die Zeit mit dem üblichen Jens ärgern und Conny anmachen. Beide müssen das aushalten, steht so im Crew-Vertrag, auch merken wir, dass wir überladen sind, nur gibt es nicht wirkliche Alternativen, toll ham se sich das ausgedacht…

In Hamburg angekommen checken wir erstmal im Instant-Hostel ein, der name sorgt verständlicherweise für Belustigung in der Gruppe, wir beziehen unsere Betten mit pinken und lila Bettbezügen. Das erste Vulkanasche-Opfer aus Lateinamerika ist auch schon am Start.

Fahren nach kurzem Talk rüber in den grünen Jäger. Klein aber fein muss man sagen, Schlagzeug wird nur halb abgenommen, Bass gar nicht, sprich laut aufdrehen, unser Sound etwas verstromter als im Proberaum. Definitiv Kategorie RocknRoll-Gig. Die Gästeliste ist groß, wird also definitiv lustig heute abend. Kurz vor dem Auftritt noch bisschen Smalltalk mit unserem örtlichen Freund Jan. Ein cooler typ.

Der heutige Support ist super kurzfristig ausgefallen: Knöllchen auf den Stimmbändern! Beileid und gute Besserung! Die Stimmung ist super! Wir spielen zum ersten Mal “Game of Silence”. Kommt gut an, aber geht besser!

Nach dem Konzert schnell zusammengepackt aber nicht eingeladen. Man muss das Glück ja nicht herausfordern. Noch kurz in die Sofa Lounge und After-Show Party, quatschen und lachen und überteuertes Heinecken trinken. Während dessen muss sich Stephan einen unfassbar fundierten Vortrag über Classic-Rock anhören. Dazu gehören nämlich Bands wie Linkin Park. Das ist ihm zuviel und er holt sich erstmal einen Döner für 2,50.

Ein witziger Start! Gruß an Alex, die komplette EMI-Crew, we love you und unseren local Event-manager Jan, you Rock.


SNOWBLIND IN WAGRAIN

Da legs di nieda

Gegen Mittag wachen wir auf.
kurz gefrühstückt, dem Fanclub Hallo gesagt, jap ihr wart schon gut drauf, sehr gut, wir fühlen uns auch gut, unsere Fans geben uns Kraft, Danke!!  Und ab auf den Berg. Unser Equipment wird auf einzelne Gondeln („Flying-Mozart“) verteilt und geht hoch auf 2000 paar zerquetschte Meter. Das wird unser bis dato am höchst gelegene Konzert der Samavayo Geschichte sein. 15 Minuten Gondel. WOW!

Oben angekommen, brauchen wir unsere Sauerstoffmasken, und vor allem die Schneemobile, welche unsere Verstärker und Schlagzeug zur Bühne bringen sollen. Wir brauchen Sonnenbrillen! Verzweifelte Versuche, die Schmerzen verursachende Helligkeit auf verkaterte Netzhaut zu unterbinden, scheitern bereits beim Betrachten das Bodens. Der ist mindestens genauso hell wie alles andere, weil: es liegt ja Schnee.

Einige versuchen die Bühne zu Fuß zu erreichen , geht auch, aber MIT Equipment tragen nahezu unmöglich, unsere Schuhe sind nicht für Eis/Schnee gemacht. Nebenbei gibt es unendlich viel zu sehen, Ein Event der Extraklasse, Hubschrauber düsen herum, überall Skiläufer, dann die Volleyballer im Schnee, Fallschirmspringer, Action-Eis-Radfahrer und Aprés-Ski Musik. oha…! Zwischendurch unser Soundcheck und nach einem kräftigen Mittagstisch unser Konzert. In der ersten Reihe unser Clan. Es macht tierisch Spaß vor solch verrückten Herzblut-Samavayo-Fans zu spielen! Zugabe mit So long. Yeaha!

Dann heißt es schnell Equipment einpacken, denn die Gondeln fahren nur bis 18uhr. OK diesmal haben wir unsere Die-Hard-Fans die uns beim Equipment schleppen helfen, geil!

Am Abend feiern wir zusammen im Point Club den Abschluss eines interessanten Events und einer schönen Woche. Es wird getanzt, gegessen, getrunken, sich geprügelt, Volleyball gespielt, Fahrrad gefahren, auf den Tischen getanzt, Kinder gezeugt, alles was man so macht bei einer ordentlichen Party…

Es wurde 9:30Uhr noch ein letztes mal der Herberge gewunken und los ging es auf die Rückfahrt nach Berlin.  Was folgte war der jährliche Saisonauftakt des Zweiradmotorsports. Daran führt an Ostern bei gutem Wetter ja nie was dran vorbei. Wir sagen: „Hallo ihr lieben Motorradfahrer!“. See ´ya on the road, soon!!!


GLEICHBERECHTIGUNG IN BRUNECK

Bitte sprechen Sie Deutsch!

„Baby du spuckst Blut aus, du musst ins Krankenhaus!“ Das haben wir auch zuerst gedacht, aber Conny geht es mittlerweile wieder besser, fit ist anders aber seine Hautfarbe ist deutlich gesünder, er hat seine Medikamente dabei und auch die Zigarette schmeckt schon wieder ein bisschen, insofern: es geht aufwärts!!!

Heute steht Alpines Fahren auf der Tagesordnung: Wir können nur kurze Strecken auf der vorhandenen Autobahn befahren. Der Großteil der Fahrt wird von serpentinenreichen Bundesstraßen bestimmt. Auch die Straßenlandschaft gleicht in gleißender Frühlingssonne dank starker Befahrung durch Schneeketten eher einer furchigen Mondlandschaft und des öfteren drängt aus der Fahrerkanzel so mancher Fluch und Beschimpfung. Die „Powerage“ von AC/DC muss in den CD-Player. Das hilft, spendet Trost und diese Scheibe wird bis zur Rückreise im Player verweilen. Geradezu mantrisch wirkt dieses Riff-Gewitter auf Fahrer und Beifahrer.

Vor Ort im Pukanaka stellt sich heraus, das wir heute einen DJ-Act aus dem Chiemgau supporten. Vor Ort wird klar: hier sind irgendwie alle betrunken. Es ist Osterzeit und unsere prall gefüllten, bunten Eier dürsten nach R-O-C-K! Wir werden nicht enttäuscht und ernten tanzende Frauen, bangende Herren und kaufende Kundschaft! Unsere Girl-Shirts kommen auch bei vereinzelten Herren gut an. Es lebe die Gleichberechtigung!!!

Apropos politisch korrekt: Die Menschen sprechen Deutsch mit Akzent, erkennen wir. Trotzdem, wir geben uns International und versuchen es immer wieder in Englisch, auch beim Konzert, freundlichst bekommen wir hinterher den Hinweis, das nächste Mal die Ansagen in Deutsch zu machen, es käme besser an, .. naja… wir sind immernoch in Italien, denkt man sich da, nun gut…
Die Rückreise wird anstrengend: Dies wir die härteste Fahrt auf der ganzen Alpentour werden. Abfahrt um 1:00Uhr in Bruneck. Die Crew schläft. Dem Fahrerteam wird nun zu nächtlicher Stunde alles abverlangt. Der Druck auf den Ohren wird eine Stunde später alle aus ihrem friedlichen Schlaf reissen. Wir stellen fest: Wir sind mitten im Nirgendwo und müssen da jetzt durch! Wir passieren den Nationalpark Hohe Tauern auf der Bundesstraße B108 und erreichen nach 4 überfahrenen Füchsen und 2 mal irgendwas, sicher und müde unsere Unterbringung in Wagrain. Inzwischen ist es 6:00Uhr. Wir werden gegen 12:00Uhr auf 2000m Höhe bei der Snowvolleyball WM in Wagrain erwartet…


HüTTENGAUDI IN WAGRAIN

Kater vorprogrammiert

Wir sind im Gebirge angekommen und Österreich empfängt uns mit prächtigem Dauerregen. Es ist bereits 3:30Uhr. Froh in ein zentral gelegenes Apartment gebucht worden zu sein empfängt uns unser Mann Martin K. vor Ort den nächtlichen Umständen entsprechend etwas ruhiger als einzelne Insassen des Busses, die nun emsig Biervorräte zusammensuchen um nun zu fortgeschrittener Stunde die verdiente Aftershow-Einstandsparty nachzufeiern. Es ist taghell als der letzte schlafen geht. Conny merkt seine nahende Krankheit. Es wird ihn für die nächsten Tage flach legen.

Es dämmert, als wiederum der letzte aufsteht. Der Frühstückstisch ist gedeckt, man kommt sich vor wie im Familienurlaub. Wir wissen seit heute das Lichtmann Conny nicht ganz fit zu sein scheint. Zu oft leiht er sich die Sonnenbrille von Tour-Sau Ebi und beklagt Schmerzen in Hals und Kopf. Wir beschließen Connys Zigaretten einzusammeln. Er gibt sie uns freiwillig, hier stimmt also definitiv was nicht. Morgen ist Off-Day. Er wird sich ausruhen müssen…
Da unser geplantes Konzert in Wien ausfällt, nehmen wir als Alternative die Beschallung einer ortsnahen Aprés Ski Hütte in Angriff. Zum Auftrittsort haben wir es laut Navi heute nur 40 Sekunden, wir brauchen trotzdem eine halbe Stunde, denn Wagrain ist verwinkelter als man denkt, letztendlich erreichen wir den Point Club und sind überrascht. Draußen werden wir als Kult-Band aus Berlin angepriesen.. jut stimmt sagen wir  und schleppen unser Equipment die Holztreppen hoch in den Club. Drinnen sieht es dann eher ländlich aus. die Bühne ist aus Holz, mit Tiergeweihen geschmückt und klein, aber wir haben schon auf kleineren Bühnen gespielt. Jens freut sich, er steht endlich mal über uns, im wahrsten Sinne des Wortes. Sein Tonpult ist direkt über uns aufgebaut, nennen wir es doch “Hochpult”… über eine Leiter kann er sein Hochpult,  erreichen und hoch und runter und hoch und runter muss er klettern. Seiner Aussage zufolge hat er am nächsten Tag leichten Muskelkater, macht aber nix denn wir haben einen Off-Day.

Wir grooven uns also alpenländisch ein, wie man so schön sagt. Zwischen Hirschgeweih und Tiroler Hörnern kommt es – zum schnuckeligen rustikalen Ambiente durchaus passenden – Austausch unserer Berliner Rockkultur mit dem einheimischen Publikum. Einheimisch das ist hier ja zeitweise jeder, auch wenn heute Abend hier alle dänisch sprechen(?), das stört uns nicht. Bei Spare Ribs und Heineken feiern wir das Napalm Duo und andere Aprés Ski Hits. P.S.Wissen die Berliner Puhdys eigentlich das das „Eisbären-Lied“ da unten echt der Renner ist?

Unterkühlung, MTV und Schweinemedallions 
So könnte man den folgenden Tag beschreiben. Während die Naturburschen Andreas und Mercher Carsten Unterkühlungen und Frostbeulen sammeln, sich beim verzweifelten Versuch in eiskalten Gebirgsbächen herumzuasten  erfolgreich zum Gespött der anwohnenden 12jährigen machen, versucht der andere Teil durch generalstabsmäßige Versorgungspläne, der Aufkommenden Unlust und sich anbahnenden Mangelernährung Herr zu werden.

Es wird gekocht: Aber mal so richtig was leckeres. Während Marco an der Gemüse und Beilagen- Front den Kochlöffel strapaziert verzaubert uns Tonmann Jens mit unglaublichen Schweinemedaillions. Und jetzt kommts: in Biersauce!!! Das lockt sogar den kranken Lichtmann Conny an den Tisch, mehr werden wir von ihm heute nicht zusehen bekommen.

Zu unserer Schande müssen wir gestehen: Keiner von uns hat bisher MTV gekuckt! Wir holen gefühlte 10 Jahre Abstinenz von Klingeltönen und dröger Ami-Titten-Sendungen jetzt und hier nach und glotzen uns die Augen blutig bis wir jeden Werbeblock auswendig gelernt haben. Dies wird sicherlich schwere Konsequenzen auf den morgigen Soundcheck im „Pukanaka“, Bruneck (Italien) gehabt haben, anders ist es nicht zu erklären das alles und jeder Ton nach „Allor on danse“ klingt. Ihr wisst der Song mit der Endnummer 3…


AUFTAKT IM 59:1

Familiär unter Fussballmeidern

Es ist Dienstag, und wir machen uns sehr früh auf den Weg, Carsten ist zusätzlich an Bord und für den Merch zuständig. Die Fahrt verläuft relativ unspektakulär und vergeht wie im Flug, kein Wunder nach der London-Fahrt von letzter Woche sind wir abgehärtet. 600 km ist ein Kinderspiel. Auch Nürnberg und Bayern generell passieren wir ohne Polizeikontrolle. Wer pinkeln muss hat Pech. es gibt Flaschen…

Wir spielen zum ersten Mal in dem in einer Durchgangspassage gelegenen 59:1-Club. Er befindet sich relativ zentral in der Münchener Innenstadt. Der Kopf ist diesmal auf Durchreise eingestellt. Grund: Wir werden zeitnah nach unserem Gig die Backline, Technik und den Merch einladen, um uns auf die Reise in das im südlichen Salzburger Land gelegenen Wagrain, Österreich zu begeben. Das 59:1 hat eine angenehme Größe, wir bauen auf, machen Soundcheck und erstmal lang machen. Behrang und Andreas machen ein Interview mit Robert für Radio und Zeitjung.de Wir freuen uns über die Fragen, hier hat sich jemand Gedanken gemacht und sich mit der Samavayo Geschichte und unseren Releases befasst. Sehr nett, gerne wieder!

Das Konzert als solches war eher mit wenigen Menschen voll, nebenan im Stadion sind 80.000 Bayern Fans, die Stadt ist leer. Was soll man machen, wir geben Gas auf der Bühne und feiern mit unseren Fans vor Ort. Auffällig lockere Stimmung beim anschließenden Small-Talk mit zufriedenen Besuchern, alles sehr persönlich und übersichtlich heute. Danach steigen wir ab in den Bus, wir haben 200km vor uns, ab nach Österreich, ab nach Wagrain, unsere Burg, unser Heim für die kommende Woche.

Samavayo on tour with Mustasch